Montag, 9. April 2007

The Catcher in the Rye

Niemals in der Schule dazu gezwungen worden, wollte ich es schon seit Jahren lesen und endlich bin ich tatsächlich dazugekommen.

J.D. Salinger - The Catcher in the Rye

Einige Tage im Leben eines ganz normalen Jugendlichen. Frustriert vom Leben, gerade wieder aus einer Schule geflogen, aber leider hochanständig, trinkt, raucht und flucht er sichs durchs Leben, in dem ihn außer seiner kleinen Schwester nicht mehr viel hält.

Er plant das Ausreißen aus diesem Leben, das Leben, das mehr das seiner Eltern ist als tatsächlich sein eigenes und versucht den gesellschaftlicehn Konventionen zu entkommen, die er zwar temporär untergraben bzw. sogar durchbrechen kann, die ihn jedoch recht rasch auf grausame Weise wieder einholen.


Wirklich gut nachzuvollziehen, eine Suche nach dem Sinn, eine Geschichte eines kurzen aber heftigen "Ausstiegs". Vielleicht doch besser, dieses Buch nicht schon mit fünfzehn in den Händen gehalten zu haben...

Apocalypse is ubiquitous I.

Die alltägliche Apokalypse

“Kids! Bringing about Armageddon can be dangerous. Do not attempt it in your own home.”

Die alltägliche Apokalypse nähert sich unerwartet. Sie erwischt dich mit kaltem Grausen direkt von hinten, packt dich und lässt nicht mehr los. Dabei geht es nicht um theoretische Spekulation, sondern um tatsächliche existenzielle Furcht – um reales Geschehen.

Tatort: Berggasse 11.

Im leisen Knarren des Parketts lässt sich die erste Posaune erahnen. Verzweifeltes Hoffen auf wenigstens ein, zwei im Bett verbleibende Kolleginnen und natürlich kein schweres Frühstück im Bauch. Wasserflaschen verboten! Der Seminarraum Eins als Schauplatz des schlimmsten Alptraums aller Komparatisten. Aus sichersten Quellen wurde bekannt, dass wir direkt über dem Abgrund schweben.

Denn: Seminarraum Eins ist einsturzgefährdet und sollte in keinem Fall von über fünfundzwanzig Leuten gleichzeitig betreten werden.

Da freut es, gleich dreimal die Woche mit etwa vierzig Menschen Raum und Todesnähe zu teilen und an gewissen Prüfungstagen auch mit siebzig weiteren Sardine zu spielen. Nettes Detail am Rande bzw. an den umliegenden Wänden bieten die mit beinahe ausnahmslos Fünfhundertseitenwälzern bestückten Bücherregale, welche – wie mir freundlicherweise ebenfalls mitgeteilt wurde – nicht in den Wänden verankert sind. Das bedeutet, sollte man dem Mauerwerk entkommen sein, hat komparatistIn immer noch die Chance, fachgerecht tödlich von einem Lexikon getroffen zu werden.

Beruhigenderweise wurde der Kindergarten unterhalb bereits geräumt, für die Studenten reicht es allerdings noch. Seitdem versuche ich zumindest zeitweilig früh da zu sein um mir einen Platz an Fenstern oder Türen zu sichern – gebanntes Lauschen, nicht unbedingt auf den Vortragenden fixiert, inkludiert.

Was für eine Schlagzeile…

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1 Pratchett, Terry, Gaiman, Neil: Good Omens, The nice and accurate prophecies of Agnes Nutter, witch, Corfi Books, London, 1991, S.7.

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